Die Westfalen Connection verbindet das Festival mit der Region

Mit Unterstützung der Stiftung Westfalen-Initiative, die das Preisgeld in Höhe von 500 Euro zur Verfügung gestellt hat, präsentiert das Filmfestival Münster auch in der aktuellen Ausgabe wieder Filme aus Münster und aus der Region.

In zwei Programmen werden aktuelle Kurzfilme in sowohl thematisch als auch formal großer Bandbreite vorgestellt. Dokumentarische Beobachtungen in Zeiten des Corona-Lockdowns sind dabei genauso vertreten wie experimentelle Bilderwelten, wenn zum Beispiel in „Keines Menschen eigen“ die Worte der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff über tanzende Körper schweben. „Mavis und Kosmas“ beschreibt die unsichtbare Arbeitswelt von Reinigungskräften, „Techtelmechtel“ bebildert liebevoll ein Masematte-Gedicht und „Bonbon“ ist ein schrill-makabres Musical in Kurzform.

Zwei Specials ergänzen die Kurzfilmprogramme: Der Langfilm „Qazi“ erzählt die dramatische Geschichte eines jungen pakistanischen Flüchtlings, der durch wirtschaftliche und familiäre Umstände gezwungen ist, sein Glück in Europa zu versuchen. Das Regiedebüt von Anil Fastenau gemeinsam mit dem gebürtigen Münsteraner Jakob Gehrmann hat beim Filmfestival Münster seine Deutschlandpremiere.

Ebenfalls erstmals auf der großen Leinwand ist „Stadt der Hoffnung“ zu sehen – ein Filmprojekt von Julia Jacob, das die Welt der „New German Kids“ in einer Kleinstadt im südlichen Münsterland schildert. Die ersten beiden Episoden sind als Pilot einer Serie gedacht, die authentisch vom Leben türkischer Jugendlicher erzählen soll. Um die 60 Jugendliche beteiligten sich an der Entwicklung des Scripts und mehr als 300 Ahlener Bürgerinnen und Bürger waren zwischen 2017 und 2019 in die Dreharbeiten – vor und hinter der Kamera – eingebunden.

„Der Blick auf die vielen sehenswerten ‚einheimischen‘ Filmproduktionen macht deutlich, dass auch abseits der großen Medienstädte innovative Projekte entstehen, denen wir beim Filmfestival Münster eine besondere Sichtbarkeit verschaffen möchten“, so Carsten Happe, der gemeinsam mit Risna Olthuis das Festival leitet.

Programm 1
Alone (Deutschland 2021 – 05:30 min – Regie: Amechi Oji & Jakob Bey)
Das abstürzende Luftschiff (Deutschland 2020 – 12:59 min – Regie: Ivan Dubrovin)
Mavis und Kosmas (Deutschland 2020 – 16:29 – Regie: Zauri Matikashvili)
Jack & June (Deutschland 2020 – 14:15 min – Regie: Tim Olcay, Rilana Nitsch & Paul Hilgedieck)
Keines Menschen eigen (Deutschland 2020 – 08:51 min – Regie: Bettina Henningsen)
weg von hier (Deutschland 2021 – 28:30 min – Regie: Jan Thierhoff)

Programm 2
Aus aktuellem Anlass (Deutschland 2020 – 13:55 min – Regie: Johannes Klais & Florian Pawliczek)
Techtelmechtel (Deutschland 2021 – 09:08 min – Regie: Susanna Wüstneck)
Schlöppmanns Hut (Deutschland 2020 – 06:48 min – Regie: Christine Nippoldt)
Bonbon – Das Musical (Deutschland 2020 – 19:24 min – Regie: Daniel Meier)
Michael Ironside And I (Deutschland 2020 – 14:52 min – Regie: Marian Mayland)

Specials
Qazi (Deutschland, Pakistan 2021 – 81 min – Regie: Anil Fastenau & Jakob Gehrmann)
Stadt der Hoffnung (Deutschland 2021 – 88 min – Regie: Julia Jacob)